Kirche im Raps

Die Kirche vom Friedhofsweg aus gesehen.

Das eigene Gotteshaus war über die Jahrhunderte hinweg Symbol der Eigenständigkeit der Steveder.
Bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts gab es ernsthafte Bestrebungen, vor Ort eine eigene Kapelle bauen zu dürfen,
um den weiten Weg nach St. Jakobi und St. Lamberti in Coesfeld nicht mehr gehen zu müssen.
Nach zähem Ringen sollte dieser Traum jedoch erst 150 Jahre später in Erfüllung gehen.

1898 erfolgte die bischöfliche Genehmigung – unter der Bedingung, dass die Steveder selbst für Bau- und Instandhaltungskosten aufkommen müssten.
Eine Herausforderung, die die Gemeinschaft zusammenschweißte:
Mit hohem Spendenaufkommen, handwerklicher Eigenleistung und zukunftsweisenden Stiftungen (Grundstücke, Pfarrhaus, später auch der Friedhof)
machte die kleine Landgemeinschaft ihren Traum wahr.

Am 7. Mai 1901 wurde die ein halbes Jahr zuvor fertiggestellte St. Josephs-Kapelle eingesegnet.
Mit jahrelanger Beharrlichkeit folgten weitere Schritte auf dem Weg zur Eigenständigkeit:

  • 1925 – Erster eigener Priester (Rektor August Schulte) & Friedhof
  • 1947 – Dreiteiliges Glockengeläut
  • 1950 – Kirchweihe
  • 1955 – Vermögensrechtliche Selbstständigkeit
  • 1964 – Kirchturmanbau
  • 1991 – Einweihung des Pfarrheims
  • 1990 – Erhebung zur eigenständigen Pfarre unter Pastor Ludger Frerichmann

Nach dem plötzlichen Tod von Pastor Frerichmann im Frühjahr 1991 schlugen die Steveder neue Kirchen-Wege ein.
Im selben Jahr folgte die Integrierung in eine Seelsorgeeinheit mit St. Laurentius und Herz-Jesu Goxel unter Gesamtleitung von Pastor Johannes Hammans.

Formell blieb St. Joseph bis zur Pfarreienfusion eigenständig.

Zum Kirchbaujubiläum im Jahr 2000 gelang der Steveder Gemeinde eine umfassende Renovierung ihrer Pfarrkirche.
Wie schon 100 Jahre zuvor war die finanzielle Opferbereitschaft der Steveder groß:
Nach wenigen Monaten war das Geld aufgebracht – und der Grundstein gelegt für den Glanz, in dem die St. Joseph Kirche heute erstrahlt.

Keine Frage – für die stolzen Steveder steht unumstößlich fest:
„Unsere Kirche ist die schönste in der Anna-Katharina-Gemeinde!“